BLACK NIGHT -
„Ein Pferd ist ein Pferd. Es hat keine Ahnung, dass es ein Klon ist.“
Die Beziehung zwischen Kommissarin Anne Moll und ihrer vierzehnjährigen Tochter ist schwierig. Um Charlie wieder näher zu kommen, besucht Anne mit ihr ein Dressurturnier. Dort taucht plötzlich der Doppelgänger eines berühmten Pferdes auf – und verschwindet nach einem verpatzten Start genauso schnell wieder. Kurz darauf wird sein Reiter tot in den Peene-
Währenddessen klont ein Wissenschaftler in einem Hinterhof-
Anne hat keine Ahnung von der Reiterwelt. In ihrem ersten Fall ist sie deshalb auf die Hilfe ihrer pferdeverrückten Tochter Charlie angewiesen.
„Topaktuelles Thema, spannende Geschichte.“ (Heike Gürtler)
250 Seiten
ISBN: 978-
Printausgabe: 10,99 €; E-
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[HORSEtoday.]: In Ihrem Roman geht es um das Klonen von Pferden. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?
[Anna Castronovo]: Als Journalistin habe ich erstmals 2003 zu diesem Thema recherchiert, als in Italien das erste Fohlen eines Klon-
Dann habe ich 2013 wieder über Klonen geschrieben, als Ulla Salzgebers Olympiapferd Rusty dupliziert wurde. Ich war völlig geschockt, was in dieser doch relativ kurzen Zeitspanne alles passiert war: Es gibt mittlerweile viele Klone von Hochleistungspferden, eine riesige Gen-
So kann man zum Beispiel problemlos Tiefgefrier-
Das alles fand ich alles so unglaublich, dass ich dachte: Das wäre doch perfektes Material für einen spannenden Pferdekrimi.
Was ist in Ihrem Roman Realität, was ist Fiktion?
Die Geschichte, die Personen, die Firma GenDouble und übrigens auch das Pferd sind frei erfunden. Aber die Klon-
Übrigens kann man auf der Homepage des französischen Klon-
Ist das Klonen von Pferden in Deutschland erlaubt?
Nein. In der EU ist das Klonen von Tieren zwar erlaubt, sowohl zur Fleischgewinnung, als auch zu Forschungszwecken, aber Deutschland hat ein sehr strenges Tierschutzgesetz. Jeder genehmigungspflichtige Tierversuch, und als solcher gelten Klon-
Glauben Sie, dass sich Klonen in der Pferdezucht etabliert?
Ich hoffe nicht. Das Spannende am Züchten, und auch das, was einen guten Züchter ausmacht, ist es doch, die richtige Anpaarung zu finden und dann zu hoffen, dass man mit der Hilfe von artgerechter Aufzucht und der richtigen Ausbildung ein gutes Pferd herausbekommt. Ein solches Tier ist schließlich mehr als nur die Summe seiner Gene, da spielen viele Faktoren eine Rolle.
Was kostet denn so ein geklontes Pferd bzw. der Samen eines Klon-
In Texas kostet ein fertiger Klon etwa 165.000 Dollar – fällig bei Lieferung eines gesunden Fohlens. Bestellt man in Frankreich aus der illustren Gen-
Wird denn von den derzeit 200 bis 300 Klon-
Die FEI hat Klone und deren Nachkommen im Sport zugelassen. Beide “Varianten” waren in den letzten Jahren immer mal wieder zu sehen, meist auf Springturnieren in Belgien und Frankreich. Vor allem das belgische Gestüt Zangersheide setzt auf Klone, dort leben zurzeit zwischen zehn und zwanzig Klon-
Beim Französischen Championat 2015 in Fontainebleau siegte der Nachkomme des E.T.-
In der Zucht wird der Samen einer E.T.-
Auch Quidam de Revel, Chellano I, Gem-
Werden im “Pferdebusiness” nur männliche Tiere wg. der Spermaproduktion geklont?
Nein, es gibt auch Stuten, die geklont wurden. So zum Beispiel die legendäre Dressurweltmeisterin Poetin (Sandro Hit/Brentano), welche bereits im Alter von acht Jahren starb und keine eigenen Fohlen hatte. Auch Grande Dame (Grannus/Ramino) und Ludger Beerbaums Olympia-
Eines der geklonten „Duplikate“ von E.T. sieht schon optisch anders aus als sein „Original“. Über die Vergleichbarkeit in der sportlichen (oder züchterischen) Leistung eines Klon-
Der Grundgedanke des Klonens ist, Erbmaterial von Pferden für die Zucht nutzen zu können, die zwar hocherfolgreich und damit für die Pferdezucht wertvoll sind, sich selbst aber nicht fortpflanzen können, zum Beispiel, weil sie Wallache sind (wie E.T. oder Rusty). Deren Klone bleiben hingegen Hengste und können ihr Genmaterial weitervererben. Oder weil sie schon tot sind (wie Poetin oder Ratina). Es geht also weniger um die Leistung der Klone selbst, sondern um die ihrer Nachkommen. Der Grund dafür, warum Klone zum Teil anders aussehen als die Originale, sind die sogenannten epigenetischen Veränderungen: Chromosomen werden nicht nur eins zu eins vererbt, sondern auch durch äußere Faktoren beeinflusst. Ein Embryo, der im Reagenzglas gezeugt wird, ist zum Beispiel anderen Bedingungen ausgesetzt als einer, der in der Gebärmutter entsteht. Auch die Leihmutter hat einen gewissen Einfluss. Aufzucht und Ausbildung eines Pferdes sind ebenfalls mitentscheidend für dessen Leistungsfähigkeit, und natürlich der Reiter. Auch die Wesensmerkmale hängen nicht nur vom Genmaterial ab, sondern auch von den Erfahrungen, die ein Pferd macht. Trotzdem sagen einige Reiter, die erst auf dem Original saßen, und dann den Klon reiten, sie hätten ein Deja-
Demnach liegt der Schwerpunkt für den Einsatz der Klon-
Ja, absolut. Wie gesagt, die Klone selbst sollen in erster Linie das Genmaterial weitergeben und nicht unbedingt selbst im Sport erfolgreich sein. Dazu kommt noch, dass Klone wesentlich öfter gesundheitliche Probleme und Organschäden haben, als natürlich gezeugte Tiere. Ihre Nachkommen sind aber in der Regel gesund; sie sind ja selbst auch wieder natürlich gezeugt. Trotzdem wollen Züchter natürlich sehen, ob und wie gut die Klone selbst sind, von denen sie evtl. das Sperma beziehen … Es kursieren zahlreiche Videos im Internet, auf denen Klone ihre Qualitäten im Parcours oder im Viereck zeigen.
„EIN PFERD IST MEHR ALS NUR DIE SUMME SEINER GENE.“
Die Autorin im Interview mit HorseToday: „Die Klon-